Wasserbau
Da die Bauwerke und Maßnahmen des Wasserbaus differierende Zwecke verfolgen, dient eine Großzahl der Bauwerke einer Mehrzwecknutzung und sind nur in den seltensten Fällen punktuell. In der Regel haben sie linienförmige (beispielsweise bei Änderung der Wasserspiegellage in einem Fließgewässer) oder flächige (z.B. bei Änderung von Grundwasserständen) Auswirkungen.
Unter wasserbaulicher Planung kann deshalb heutzutage in erster Linie wasserwirtschaftliche Planung, die in Wechselbeziehung mit der Umwelt und sozioökonomischen Gegebenheiten steht, verstanden werden. Daneben existiert aber auch die konstruktive, wasserbauliche Planung von Einzelbauwerken, die neben der Erfüllung der gewünschten Funktionen auch ökologische, ökonomische, landschaftliche und städtebauliche Aspekte berücksichtigen muss.
Leistungsprofil
- Wehranlagen
- Sohlrampen
- Durchlässe
- Schleusen
- Ufermauern
- Fluss- und Grabenbau
- Fluss- und Grabenbau
- Stauanlagen
- Schöpfwerke
- Ufersicherungen
- Teiche
- Gewässerrenaturierung
- Fischaufstiegsanlagen
- Siele
- Düker
- Hafen- und Kaianlagen
- Anlegestellen/Steganlagen
- hydraulische Modellierung und Berechnungen
- naturnaher Wasserbau
Projektbeispiel

Ersatzneubau Wehr Würdenhain
Auftraggeber:
Bauträger des Vorhabens ist das Land Brandenburg vertreten durch: Gewässerverband Kleine Elster, Finsterwalder Straße 32a, 03249 Sonnewalde
Objektplanung Leistungsphase 1 - 8
Tragwerksplanung Leistungsphase 1 - 6
Besondere Leistungen: u.a. örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2015 - 2019
Bausumme: 1.814.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Ing. Uwe Bielagk, Dipl.-Ing. René Schlesinger, Dipl.-Ing. (FH) Gabriele Weigt, M.Sc. Tony Werner, Dipl.-Ing. Patrice Lange
Erläuterung:
Für das 1974 im Zuge des Ausbaus des Röderkanals (Große Röder) als Kulturstau errichtete Wehr Würdenhain bestand ausgehend von einer Bauzustandseinschätzung ein dringender Sanierungsbedarf. Zusätzlich war zur Erreichung der nach EU-Wasserrahmenrichtlinie gesetzten Umweltziele die ökologische Durchgängigkeit herzustellen.
Das Wehr Würdenhain liegt im Mündungsbereich des Röderkanals zur Schwarzen Elster in der Gemeinde Röderland, Gemarkung Würdenhain.
Zur Umsetzung der Planungsziele wurde ein neues Wehr mit paralleler Fischaufstiegsanlage errichtet. Das alte Wehr wurde rückgebaut und das neu ca. 20 m stromab neu erstellt. Das neue Wehr wurde mit einem 8,0 m breiten Doppelschütz ausgerüstet und mit zwei Bedienstegen überspannt, wobei ein Steg für den öffentlichen Rad- und Fußgängerverkehr vorgesehen ist. Als Fischaufstiegsanlage dient ein ca. 40 m langer Raugerinnebeckenpass am linken Ufer. Die unmittelbar an das neue Wehr anschließenden Deiche wurden auf einer Länge von ca. 250 m ertüchtigt. Hierzu wurden diese entsprechend des HW100 + Freibord erhöht und standsicher ausgebildet.
Zusätzlich zu den Grundleistungen im Leistungsbild Ingenieurbauwerke Wehr und Deich wurden die Tragewerksplanungen sowie die Planungen zur Technischen Ausrüstung (Stahlwasserbau) ausgeführt. Darüber hinaus erfolgte durch WTU die landschaftspflegerische Begleitplanung mit integrierter FFH-Verträglichkeitsuntersuchung. Zur Bestimmung der Bemessungswasserstände und zum Nachweis der Auswirkungen der geplanten Maßnahme auf Hochwasserabflüsse wurde ein hydraulische 2D-Modell des Röderkanals und der Schwarzen Elster (Gesamtlänge ca. 3 km) erstellt.
Baugrund, ASB, Elektroplanung.
Referenzen Wasserbau (Auszug)
Umbau Wehr Baruth (Vogelmühle) und Umbau Wehr Rackel (Ellewehr)
Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen
Betrieb Spree/Neiße, Am Staudamm 1, 02625 Bautzen

Objektplanung Leistungsphase 1 - 6
Tragwerksplanung Leistungsphase 1 - 6
Besondere Leistungen
Zeitraum: 2014 - 2018
Bausumme: 1.023.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Ing. Michael Lutze, Dipl.-Ing. Uwe Bielagk
Zur Verbesserung der Hochwassersicherheit und die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit im Löbauer Wasser in den Ortslagen Baruth und Rackel waren die Wehranlagen Baruth (Vogelmühle) und Rackel (Ellewehr) umzubauen.
Aufgrund der Platzverhältnisse an der Vogelmühle erfolgten der Ersatzneubau des Wehres und die Errichtung der Fischaufstiegsanlage an verschiedenen Standorten. Die neue FAA befindet sich ca. 1000 m oberhalb der Vogelmühle und wurde als Raugerinne mit Störsteinen auf einer Länge von ca. 75 m errichtet.
Beim Standort Ellewehr lag das Augenmerk insbesondere auf der Wahl der Bauweise der Fischaufstiegsanlage in Form einer Schauber- o. Pendelrampe, welche im Hauptabfluss des Löbauer Wassers verbleiben soll. Diese soll einen möglichst geringen Wartungs- und Unterhaltungsaufwand aufweisen und gleichzeitig die hydraulische Leistung verbessern um Hochwasserabflüsse schadlos abzuführen. Weiterhin soll am Standort die Sedimentbereinigung durch Errichten einer Spülleitung ermöglicht werden.
Elbe Riesa Ersatzneubau Deichscharte Lößnig bei Elbe-km 121,7
Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen
Betrieb Oberes Elbtal, Am Viertelacker 14, 01259 Dresden

Objektplanung Leistungsphase 1 - 9
Tragwerksplanung Leistungsphase 1 - 6
Besondere Leistungen: u.a. örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2015 - 2019
Bausumme 400.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Ing. René Schlesinger, Dipl.-Ing. Thomas Liebschner
Aufgrund von Setzungserscheinungen im Bereich der Fahrbahn sowie der beidseitigen Betonwände, verursacht durch das Junihochwasser 2013, war die Gebrauchstauglichkeit sowie die Funktionssicherheit bei zukünftigen Hochwasserereignissen nicht mehr gewährleistet.
Es war daher vorgesehen, das Bauwerk abzureißen und durch eine neue Deichscharte in Spundwandbauweise zu ersetzen. Des Weiteren erfolgte die Ausstattung mit einem doppelten Notverschluss sowie die Herstellung eines dazugehörigen Dammbalkenlagers.
Hochwasserschadensbeseitigung 06/2013, Freiberger Mulde in Nossen, Schäden 2001163, -65 und 66
Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen
Betrieb Oberes Elbtal, Am Viertelacker 14, 01259 Dresden

Objektplanung Leistungsphase 1 - 9 (außer 4)
Besondere Leistungen: u.a. örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2016 - 2017
Bausumme: 350.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Ing. René Schlesinger, Dipl.-Ing. Thomas Liebschner
Das Hochwasser im Juni 2013 führte an der Freiberger Mulde zu erheblichen Schäden u.a. an den Uferböschungen und der Gewässersohle. Drei dieser Schäden im Stadtgebiet Nossen sollten als gebündelte Maßnahme beseitigt werden. Es handelte sich um zwei Schäden an der Uferbefestigung infolge starker Unter- bzw. Ausspülungen des Böschungsfußes sowie einer erheblichen Hegerbildung.
Die Uferbefestigung sollte in Form eines Steinsatzes mit Wasserbausteinen der Kategorien LMB 60/300, HMB 300/1000 und HMB 1000/3000 einschl. des Fußvorlagers wieder aufgebaut werden.
Zur gezielten Ablenkung des Stromstriches von den stark beanspruchten Bereichen der Prallufer sollte inklinante Lenkbuhnen unterhalb des Mittelwasserspiegels eingebaut werden.
Eine besondere Herausforderung stellte die ökologische Sensibilität des Gewässerabschnittes dar. Neben Biber und Eisvogel ist auch die Wasseramsel vertreten. Durch geeignete Maßnahmen der Ingenieurbiologie, soll der Lebensraum erhalten bzw. die Gewässerstruktur im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie aufgewertet werden.
Sanierung der Elbdeiche, Landkreis Elbe-Elster, Raum Mühlberg Teilobjekt 3, Los 1, Abschnitt 3.1.2 - Herstellung Überströmstrecke und Sielbauwerk
Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU) Abteilung W2, Referat W21,
Hochwasserschutz, Investiver Wasserbau, Seeburger Chaussee 2
14476 Potsdam OT Groß Glienicke
Objektplanung Leistungsphase 1 - 8
Tragwerksplanung Leistungsphase 1 - 6
Besondere Leistungen: u.a. örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2013 - 2016
Bausumme: 2.400.000 EUR, Anteil Siel 300.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Ing. René Schlesinger, Dipl.-Ing. (FH) Christine Dielefeld, Dipl.-Ing. Michael Lutze, Dipl.-Ing. Patrice Lange
Im Rahmen der Sanierung der Elbdeiche im Raum Mühlberg (LK Elbe-Elster) waren neben der DIN-gerechten Rekonstruktion der Elbedeiche auch die Schaffung von Retentionsräumen bzw. Flutungspoldern vorgesehen. Hierzu war im Teilobjekt 3 (Elbe-km 130,5 bis 126,5, von Brottewitz bis südlich der Stadt Mühlberg) ein Flutpolder mit einer Überströmstrecke und einem Auslassbauwerk (Sielbauwerk) zu errichten.
Die Maßnahme umfasste dabei:
- Deichsanierung auf ca. 100 m Länge
- Deichneubau auf ca. 700 m (Polder Köttlitz), Deichbauklasse 1 (3-Zonen-Deich als Doppeltrapezprofil), DVW auf der Berme (Asphaltbefestigung), Überfahrten, teilw. Rückbau Altdeichabschnitte
- Herstellung einer Überströmstrecke aus Verkalit®-Betonsteinen (Gesamtfläche 2950 m²)
- Neubau eines Sieles:
- mit Ein- und Auslaufbauwerk zur Polderentwässerung
- rund 17 m Medienrohrleitung DN 1200
- 170 m³ Stahlbeton für Ein- und Auslaufbauwerk eischl. Herdmauern (StB)
- Bauwerkshöhe ca. 5,0m, jeweils am Ein- und Auslauf
- Profilierung einer 60 m langen Ablaufmulde