Siedlungswasserwirtschaft
Im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft steht der Umgang mit Trinkwasser, Betriebswasser, Abwasser und Niederschlagswasser im Umfeld von Siedlungen im Fokus.
Die einzelnen Sektoren der Trink- und Brauchwasserversorgung beschäftigen sich mit Wassergewinnung, Wasseraufbereitung, Wasserspeicherung, Wasserförderung und Wasserverteilung. Die Abwasserentsorgung untergliedert sich in die Abwasserableitung, die Abwasserbehandlung und die Klärschlammbehandlung.
Um Siedlungsbereiche und Verkehrswege vor der Beeinträchtigung von Niederschlägen zu schützen, werden Niederschlagsentwässerungsanlagen errichtet. Um zu verhindern, dass durch die größeren Mengen des Regenwassers in den Vorflutern die Hochwassergefahr erhöht wird, sucht die Regenwasserbewirtschaftung stetig nach Lösungsmöglichkeiten, diesem Prozess entgegenzuwirken. Die Siedlungswasserwirtschaft ist deshalb eng mit dem Bereich des Hochwasserschutzes vernetzt.
Leistungsprofil
- Schmutz-, Misch- und Regenwasserkanalisation
- Trinkwassernetzwerke
- Druckleitungen und Pumpwerke
- Druckerhöhungsstationen
- Abwasserbehandlungsanlagen
- Kanal- und Netzberechnungen
- Zustandsanalysen
- Kanalkataster
- Sanierungskonzepte- und -planungen
Projektbeispiel

Schmutzwasserkanalsanierung Schönewalde, Münchhausen, Ossak
Auftraggeber:
Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz, Akazienweg 4, 03253 Doberlug-Kirchhain
Objektplanung Leistungsphase 1 bis 8
Besondere Leistungen: u.a. örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2016 - 2018
Bausumme: 560.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Hydrol. Jens Scheumann, Dipl.-Ing. Jan Dittrich
Erläuterung:
Der Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz hat im Zuge seiner Eigenkontrollpflicht Zustandserfassungen der Schmutzwasserentwässerungsanlagen innerhalb des Verbandsgebietes im Bereich Sonnewalde durchgeführt und flächendeckende Bedarfsplanungen erstellen lassen. Hierbei wurden sämtliche SW-Kanäle inklusive Schachtbauwerke zustandsanalysiert und eine Objektklassifizierung mit anschließender Erstellung eines Sanierungskonzeptes durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen wurden in Abstimmung mit der zuständigen unteren Wasserbehörde Zeitpläne für die bauliche Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen erarbeitet. Hierbei wurden zunächst die Entwässerungsnetze mit Lage in Trinkwasserschutzgebieten zur Sanierung vorgesehen.
Die hauptsächlich vorgefundenen Schadensbilder (Risse und verschobene Verbindungen mit GW-Eintritt) im Bereich der Kanäle resultieren dabei wahrscheinlich aus nicht fachgerechter Verlegung sowie aus den zum Zeitpunkt des Neubaus (1991) verwendeten qualitativ unterschiedlichen Rohrwerkstoffen. Das vorherrschende Schadensbild im Bereich der Schachtbauwerke war neben eindringendem Grundwasser die Korrosion der Steigeisen sowie der Betongerinne und Betonaufbauten.
Aufgrund von eingeschränkten Zufahrtsmöglichkeiten mit starkem Baumbestand und der unmittelbaren Lage der zu sanierenden Abwasseranlagen im Bereich von Grundstückszufahrten wurde eine geschlossene Sanierungslösung durch den Einbau von vor Ort härtenden Schlauchlinern gewählt. Im Vergleich zur offenen Bauweise konnte dadurch die Bauzeit erheblich verkürzt und die Lärmemission für die Anwohner deutlich reduziert werden. Ein weiterer Vorteil war die geringere Beeinträchtigung des Straßenverkehrs, insbesondere in Bauabschnitten entlang von Durchfahrtsstraßen.
Neben vereinzelten Außerbetriebnahmen sowie Ersatzneubaumaßnahmen von Schächten wurden die Schachtbauwerke im Wesentlichen ebenfalls in geschlossener Bauweise saniert. Hierbei kamen je nach Schadensbild Reparaturlösungen (Abdichtung mittels Injektionsverfahren) bzw. Renovierungslösungen (GFK-Auskleidung) zum Einsatz.
Insgesamt wurden 33 Haltungen mit einer Gesamtlänge von ca. 1.000 m sowie 233 Schachtbauwerke saniert.
Während der Baumaßnahme wurden im Rahmen der örtlichen Bauüberwachung sämtliche Sanierungsmaßnahmen begleitet sowie die Einhaltung der Qualitätskriterien, insbesondere beim Einbau des Schlauchliners, überwacht.
Referenzen Siedlungswasserwirtschaft (Auszug)
Erneuerung der Trinkwasserversorgungsleitung in der Garzauer-, Ernst-Thälmann- und Bahnhofstraße in Strausberg in Verbindung mit Sanierungsarbeiten an der Landesstraße
Wasserverband Strausberg-Erkner, Am Wasserwerk 1
15344 Strausberg

Objektplanung Leistungsphase 1, 3 - 8
Besondere Leistungen: örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2020 – 2022 (Los 1), 2020 – 2023 (Los 2)
Bausumme: 1.540.000 EUR (Los 1), 360.000 EUR (Los 2)
Bearbeiter: M.Sc. Bettina Dannowski, M.A. Olaf Jahn
Im Rahmen der geplanten Sanierungsarbeiten des Landesbetriebs Straßenwesen Brandenburg an der L 23, OD Strausberg (Ernst-Thälmann-Straße), ermittelte der WSE für seine Trinkwasserleitung ebenfalls Sanierungsbedarf auf einer Länge von 2.060 m in der Ernst-Thälmann-Straße.
Zur Erneuerung der Versorgungsleitung wurden daher auf dieser Länge neue Rohrleitungen aus PE100-RC in den Nennweiten DN 100 und 150 verlegt. Um einen schnellen Baufortschritt zu erzielen, wurde das Rohrmaterial mittels Horizontalspülbohrverfahren auf den vorgesehenen Trassen eingebracht.
Parallel zu dieser Versorgungsleitung wurde im Abschnitt zwischen Ernst-Menger- und Bahnhofstraße eine 115 m lange Hauptversorgungsleitung DN 400 erneuert. Zum Einsatz kam PE100-RC 500x45,4 SDR11, das in offener Bauweise verlegt wurde.
Im Erneuerungsbereich wurden insgesamt 15 Knotenpunkte neu projektiert und eingebaut sowie 151 Hausanschlüsse umgebunden bzw. bei Bedarf komplett erneuert.
Gekoppelt mit diesem Vorhaben ist zudem die Erneuerung der Versorgungsleitung DN 100 auf einer Länge von 500 m in der Bahnhofstraße sowie der Leitung DN 150 auf einer Länge von 190 m in der Garzauer Straße. In der Garzauer Straße wird sowohl die Querung der Straßenbahngleise als auch der S-Bahn-Anlage notwendig. Die Leitungsverlegung soll in diesem Bereich vollständig mittels Horizontalspülbohrverfahren erfolgen. Es werden weitere 5 Knotenpunkte und 30 Hausanschlüsse erneuert.
Sanierung des Abwasserpumpwerkes Pappelallee inkl. Zulaufkanal, Pumpwerkstechnik und der abgehenden Druckleitung in Cottbus
LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG
Berliner Straße 20/21, 03046 Cottbus

Objektplanung Leistungsphase 2 - 8
Besondere Leistungen: örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2019 – 2021
Bausumme: 370.000 EUR
Bearbeiter: M.Sc. Bettina Dannowski, Dipl.-Hydrol. Jens Scheumann, M.A. Olaf Jahn
Das Schmutzwasserhauptpumpwerk Pappelallee der LWG in Cottbus war in sanierungsbedürftigem Zustand: Die Zulaufkanäle, der Pumpenschacht und die Druckleitung zeigten Schäden und die eingesetzte Technik war veraltet. Auf dem Grundstück des Pumpwerks befand sich zudem ein alter Hochbauteil, der ehemals zur Aufstellung der Pumpen genutzt wurde. Es wurden daher die folgenden Sanierungsarbeiten am Pumpwerksstandort durchgeführt:
Der Zulaufkanal DN 300 - 400 wurde auf einer Länge von ca. 40 m mittels Close-fit-Verfahren saniert. Drei Schächte im Zulaufbereich bis 5,50 m Tiefe erhielten eine Vollauskleidung mit PE-Montageelementen. Zudem wurde ein Zulaufschieber installiert.
Der 6,60 m tiefe Pumpenschacht wurde mittels Schacht-In-Schacht-System saniert. Dafür wurde ein neuer PE-Schacht DN 2800 in den alten Betonkörper eingebaut. Eine neue Abdeckplatte aus Stahlbeton und tagwasserdichte Schachtabdeckung aus Edelstahl mit Öffnungshilfe vervollständigen das neue Bauwerk.
Die technische Ausrüstung wurde komplett erneuert. Unter Auswertung eines Messprogramms zur Erfassung der Pumpwerkszuflüsse wurden eine Trockenwetter- und eine Regenwetterpumpe für die Anlage dimensioniert. Für den Betrieb und die Wartung ergänzen nun ein separater Armaturenschacht, eine Molchschleuse und ein MID-Schacht die Anlage.
Die Druckleitung DN 200 über insgesamt 170 m Länge erhielt, so wie der Zulaufkanal, einen neuen PE-Liner mittels Close-fit-Verfahren. Weitere Teilbereiche der Druckleitung wurden in offener Bauweise ersatzneugebaut. Hier wurde auch ein neuer Druckleitungsendschieber eingebaut.
Neben dem Teilabbruch des vorhandenen Pumpenschachts wurden auf dem Pumpwerksgelände ein Rechenkorbschacht und das alte Pumpenhaus abgerissen. Das Gelände erhielt eine Neugestaltung durch Teilentsiegelung, Einbau von Winkelstützelementen und Böschungsprofilierung und durch Neuanstrich des oberirdisch sichtbaren Pumpenschachts.
Sanierung Einlaufbauwerk Kläranlage Lindena
Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz
Akazienweg 4, 03253 Doberlug-Kirchhain

Objektplanung Leistungsphase 1 - 8
Zeitraum 2019 - 2020
Bausumme 250.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Hydrol. Jens Scheumann
Der Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz plante 2020 die Sanierung des Einlaufbauwerkes der Kläranlage Lindena. Hierbei handelt es sich um ein rechteckiges Bauwerk mit den Abmessungen 11,66 m x 2,00 m x 7,30 m (LxBxT), welches als Pumpenschacht zur anschließenden Überleitung des vom Verbandsgebiet ankommenden Mischwassers über drei trocken aufgestellte Pumpen in das Kläranlagensystem dient. Im Vorfeld der Maßnahme wurde bereits ein neuer Absenkschacht für die Überleitung des während der Baumaßnahme anfallenden Abwassers hergestellt.
Das Hauptschadensbild des Schachtbauwerkes war Betonkorrosion mit entsprechenden Schädigungen der Schachtwände. Für die Sanierung ist eine Renovierungslösung in geschlossener Bauweise umgesetzt worden. Das Bauwerk wurde mittels GFK-Platten vollständig ausgekleidet. Sämtliche im Bauwerk befindliche Armaturen wurden ausgetauscht. Weiterhin war die Sanierung des Zulaufkanals DN 700, Länge ca. 5,00 m zwischen dem neuen Absenkschacht und dem Einlaufbauwerk mittels Schlauchliner Teil des Projektes.
Sanierung eines Dükers unter der Mulde in Dessau
Dessauer Wasser und Abwasser GmbH
Albrechtstraße 48, 06844 Dessau-Roßlau

Objektplanung Sanierung Düker Leistungsphase 1 - 9
Objektplanung Sanierung Rohwasserleitung Leistungsphase 1 - 2
Besondere Leistungen: örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2018 - 2021
Baukosten Düker: 610.000 EUR
Baukosten Rohwasserleitung: 5.174.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Ing. (FH) Andé Weigt, Dipl.-Hydrol. Jens Scheumann, M.Sc. Bettina Dannowski
Aus dem Trinkwasserschutzgebiet zwischen Dessau-Waldersee und der A 9-Abfahrt Vockerode wird Grundwasser über eine ca. 7,2 km lange Rohwasserleitung in das Stadtgebiet von Dessau-Roßlau zur Aufbereitung im Wasserwerk gefördert. Die Rohwasserleitung kreuzt dabei die Mulde, ein Gewässer 1. Ordnung. Die Querung des Gewässers erfolgte bisher über eine redundante Dükerkonstruktion DN 600 aus Stahl. Gegenstand der Planung war die Sanierung der Gewässerquerung. In der Vergangenheit kam es aufgrund von Korrosionsprozessen vermehrt zu Leckagen der Alteitung, welche durch punktuelle Maßnahmen saniert wurden. Eine der beiden Dükerleitungen wies so erhebliche Schäden auf, dass diese bereits einige Jahre vor der Sanierung außer Betrieb genommen werden musste.
Ziel der Maßnahme war die dauerhafte Ertüchtigung der Düker-Konstruktion unter der Prämisse der Gewährleistung der Betriebssicherheit der Versorgung der Stadt Dessau-Roßlau. Gleichzeitig erfolgte die Reduzierung der flussaufwärts gelegenen Rohwasserleitung von DN 600 auf DN 400 auf einer Länge von ca. 170 m sowie der Ersatzneubau der bestehenden Trinkwasserleitung DN 300 im grabenlosen HDD-Verfahren. Mit der Trinkwasserleitung wurde zudem ein Kabelschutzrohr für Steuerkabel eingezogen.
Schmutzwassererschließung Werenzhain, Arenzhain, Trebbus, Lichtena
Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz
Akazienweg 4, 03253 Doberlug-Kirchhain
Objektplanung Leistungsphase 1 - 9 (Los I) | 1 - 8 (Los II)
Besondere Leistungen: u.a. örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2011 - 2016 | 2011 - 2019
Bausumme: 4.380.000 EUR | 1.870.000 EUR
Bearbeiter:
Dipl.-Ing. Jan Dittrich,
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Kmetsch,
Dipl.-Ing. (FH) Frank Schubert
- abwassertechnische Erschließung in 4 Ortslagen über neu zu errichtende Freispiegelkanäle PVC-U, Nennweite DN 200 mit Anschluss an Druckentwässerung
- Hauspumpwerke für einzelne Grundstücke
- pneumatisches Druckentwässerungssystem von Lichtena über Trebbus nach Arenzhain mit Hauptdruckleitung PE100 (90 x 8,2) SDR 11; Länge ca. 3470 m
- zweites pneumatisches Pumpwerk in Arenzhain mit Druckleitung PE100 (160*14,6) SDR 11; Länge ca. 5120 m über Werenzhain bis nach Doberlug-Kirchhain
- Ortsentwässerung Trebbus, Werenzhain über hydraulische Pumpwerke mit Anschluss an pneumatisches System
Planungsbestandteile:
- Ermittlung des anfallenden Abwassers in den 4 Ortslagen
- Variantenuntersuchungen zu Freispiegelkanal, Druckentwässerung, Vakuumentwässerung sowie Kleinkläranlagen inkl. LAWA-Kostenvergleichsrechnungen
- Auslegung der pneumatischen Hauptpumpwerke Lichtena und Arenzhain sowie der Druckleitungsdimensionen unter Berücksichtigung der Abwassermengen und der Längsschnitte für die Hauptdruckleitungen HDL 1 und HDL 2
- Auslegung der hydraulischen Pumpwerke Trebbus und Werenzhain sowie der Druckleitungsdimensionen unter Berücksichtigung der Vordrücke in den Hauptdruckleitungen
Planung der Bauausführung unter Berücksichtigung sehr schwieriger Grundwasserverhältnisse - Erstellung von Lageplänen, Längsschnitten, Detailzeichnungen (Pumpwerke, Molchschächte, Druckleitungsend- schächte), Knotenpunktzeichnungen, Schachtlisten
Erneuerung der Trinkwasserversorgung in Maasdorf, Liebenwerdaer Straße und Weinbergweg
Wasserverband "Kleine Elster" Winkel
Hauptstraße 5, 04924 Winkel

Objektplanung Leistungsphase 1 - 8
Besondere Leistungen: u.a. örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2017 - 2018
Bausumme: 184.000 EUR
Bearbeiter:
M.Sc. Bettina Dannowski, Dipl.-Ing. Jan Dittrich, Dipl.-Ing. (FH) Frank Schubert
- Erneuerung der Trinkwasserversorgungsleitung im Weinbergweg und Errichtung eines neuen Leitungsstranges in der Liebenwerdaer Straße in Maasdorf (insgesamt ca. 600 m Länge, Material PE100-RC 180 x 16,4 SDR 11 und PE100-RC 110 x 10,0 SDR 11)
- Bauweise größtenteils geschlossen im Horizontalspülbohrverfahren
- Trassenwahl und Untersuchung der Höhenlage der neuen Trinkwasserleitung im Kontext der Planungsrandbedingungen (Bestandsleitungen, Baugrund- und Grundwasserverhältnisse)
- Planung von 5 Knotenpunkten inkl. der benötigten Armaturen und Formstücke
- Erneuerung von insg. 21 Hausanschlüssen DN25 und DN32 bis zur Grundstücksgrenze
- Entflechtung der bisher über Privatgrund Dritter verlaufenden Hausanschlussleitungen