Siedlungswasserwirtschaft

Im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft steht der Umgang mit Trinkwasser, Betriebswasser, Abwasser und Niederschlagswasser im Umfeld von Siedlungen im Fokus.
Die einzelnen Sektoren der Trink- und Brauchwasserversorgung beschäftigen sich mit Wassergewinnung, Wasseraufbereitung, Wasserspeicherung, Wasserförderung und Wasserverteilung. Die Abwasserentsorgung untergliedert sich in die Abwasserableitung, die Abwasserbehandlung und die Klärschlammbehandlung.
Um Siedlungsbereiche und Verkehrswege vor der Beeinträchtigung von Niederschlägen zu schützen, werden Niederschlagsentwässerungsanlagen errichtet. Um zu verhindern, dass durch die größeren Mengen des Regenwassers in den Vorflutern die Hochwassergefahr erhöht wird, sucht die Regenwasserbewirtschaftung stetig nach Lösungsmöglichkeiten, diesem Prozess entgegenzuwirken. Die Siedlungswasserwirtschaft ist deshalb eng mit dem Bereich des Hochwasserschutzes vernetzt.

Leistungsprofil

  • Schmutz-, Misch- und Regenwasserkanalisation
  • Trinkwassernetzwerke
  • Druckleitungen und Pumpwerke
  • Druckerhöhungsstationen
  • Abwasserbehandlungsanlagen
  • Kanal- und Netzberechnungen
  • Zustandsanalysen
  • Kanalkataster
  • Sanierungskonzepte- und -planungen

Referenzen Siedlungswasserwirtschaft (Auszug)

Erneuerung der Trinkwasserversorgungsleitung in der Garzauer-, Ernst-Thälmann- und Bahnhofstraße in Strausberg in Verbindung mit Sanierungsarbeiten an der Landesstraße

Wasserverband Strausberg-Erkner, Am Wasserwerk 1
15344 Strausberg

Details

Objektplanung Leistungsphase 1, 3 - 8
Besondere Leistungen: örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2020 – 2022 (Los 1), 2020 – 2023 (Los 2)
Bausumme: 1.540.000 EUR (Los 1), 360.000 EUR (Los 2)

Bearbeiter: M.Sc. Bettina Dannowski, M.A. Olaf Jahn

Im Rahmen der geplanten Sanierungsarbeiten des Landesbetriebs Straßenwesen Brandenburg an der L 23, OD Strausberg (Ernst-Thälmann-Straße), ermittelte der WSE für seine Trinkwasserleitung ebenfalls Sanierungsbedarf auf einer Länge von 2.060 m in der Ernst-Thälmann-Straße.

Zur Erneuerung der Versorgungsleitung wurden daher auf dieser Länge neue Rohrleitungen aus PE100-RC in den Nennweiten DN 100 und 150 verlegt. Um einen schnellen Baufortschritt zu erzielen, wurde das Rohrmaterial mittels Horizontalspülbohrverfahren auf den vorgesehenen Trassen eingebracht.

Parallel zu dieser Versorgungsleitung wurde im Abschnitt zwischen Ernst-Menger- und Bahnhofstraße eine 115 m lange Hauptversorgungsleitung DN 400 erneuert. Zum Einsatz kam PE100-RC 500x45,4 SDR11, das in offener Bauweise verlegt wurde.

Im Erneuerungsbereich wurden insgesamt 15 Knotenpunkte neu projektiert und eingebaut sowie 151 Hausanschlüsse umgebunden bzw. bei Bedarf komplett erneuert.

Gekoppelt mit diesem Vorhaben ist zudem die Erneuerung der Versorgungsleitung DN 100 auf einer Länge von 500 m in der Bahnhofstraße sowie der Leitung DN 150 auf einer Länge von 190 m in der Garzauer Straße. In der Garzauer Straße wird sowohl die Querung der Straßenbahngleise als auch der S-Bahn-Anlage notwendig. Die Leitungsverlegung soll in diesem Bereich vollständig mittels Horizontalspülbohrverfahren erfolgen. Es werden weitere 5 Knotenpunkte und 30 Hausanschlüsse erneuert.

Sanierung des Abwasserpumpwerkes Pappelallee inkl. Zulaufkanal, Pumpwerkstechnik und der abgehenden Druckleitung in Cottbus

LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG
Berliner Straße 20/21, 03046 Cottbus

Details

Objektplanung Leistungsphase 2 - 8
Besondere Leistungen: örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2019 – 2021
Bausumme: 370.000 EUR

Bearbeiter: M.Sc. Bettina Dannowski, Dipl.-Hydrol. Jens Scheumann, M.A. Olaf Jahn

Das Schmutzwasserhauptpumpwerk Pappelallee der LWG in Cottbus war in sanierungsbedürftigem Zustand: Die Zulaufkanäle, der Pumpenschacht und die Druckleitung zeigten Schäden und die eingesetzte Technik war veraltet. Auf dem Grundstück des Pumpwerks befand sich zudem ein alter Hochbauteil, der ehemals zur Aufstellung der Pumpen genutzt wurde. Es wurden daher die folgenden Sanierungsarbeiten am Pumpwerksstandort durchgeführt:

Der Zulaufkanal DN 300 - 400 wurde auf einer Länge von ca. 40 m mittels Close-fit-Verfahren saniert. Drei Schächte im Zulaufbereich bis 5,50 m Tiefe erhielten eine Vollauskleidung mit PE-Montageelementen. Zudem wurde ein Zulaufschieber installiert.

Der 6,60 m tiefe Pumpenschacht wurde mittels Schacht-In-Schacht-System saniert. Dafür wurde ein neuer PE-Schacht DN 2800 in den alten Betonkörper eingebaut. Eine neue Abdeckplatte aus Stahlbeton und tagwasserdichte Schachtabdeckung aus Edelstahl mit Öffnungshilfe vervollständigen das neue Bauwerk.

Die technische Ausrüstung wurde komplett erneuert. Unter Auswertung eines Messprogramms zur Erfassung der Pumpwerkszuflüsse wurden eine Trockenwetter- und eine Regenwetterpumpe für die Anlage dimensioniert. Für den Betrieb und die Wartung ergänzen nun ein separater Armaturenschacht, eine Molchschleuse und ein MID-Schacht die Anlage.

Die Druckleitung DN 200 über insgesamt 170 m Länge erhielt, so wie der Zulaufkanal, einen neuen PE-Liner mittels Close-fit-Verfahren. Weitere Teilbereiche der Druckleitung wurden in offener Bauweise ersatzneugebaut. Hier wurde auch ein neuer Druckleitungsendschieber eingebaut.

Neben dem Teilabbruch des vorhandenen Pumpenschachts wurden auf dem Pumpwerksgelände ein Rechenkorbschacht und das alte Pumpenhaus abgerissen. Das Gelände erhielt eine Neugestaltung durch Teilentsiegelung, Einbau von Winkelstützelementen und Böschungsprofilierung und durch Neuanstrich des oberirdisch sichtbaren Pumpenschachts.

Sanierung Einlaufbauwerk Kläranlage Lindena

Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz
Akazienweg 4, 03253 Doberlug-Kirchhain

Details

Objektplanung Leistungsphase 1 - 8
Zeitraum 2019 - 2020
Bausumme 250.000 EUR

Bearbeiter: Dipl.-Hydrol. Jens Scheumann

Der Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz plante 2020 die Sanierung des Einlaufbauwerkes der Kläranlage Lindena. Hierbei handelt es sich um ein rechteckiges Bauwerk mit den Abmessungen 11,66 m x 2,00 m x 7,30 m (LxBxT), welches als Pumpenschacht zur anschließenden Überleitung des vom Verbandsgebiet ankommenden Mischwassers über drei trocken aufgestellte Pumpen in das Kläranlagensystem dient. Im Vorfeld der Maßnahme wurde bereits ein neuer Absenkschacht für die Überleitung des während der Baumaßnahme anfallenden Abwassers hergestellt.

Das Hauptschadensbild des Schachtbauwerkes war Betonkorrosion mit entsprechenden Schädigungen der Schachtwände. Für die Sanierung ist eine Renovierungslösung in geschlossener Bauweise umgesetzt worden. Das Bauwerk wurde mittels GFK-Platten vollständig ausgekleidet. Sämtliche im Bauwerk befindliche Armaturen wurden ausgetauscht. Weiterhin war die Sanierung des Zulaufkanals DN 700, Länge ca. 5,00 m zwischen dem neuen Absenkschacht und dem Einlaufbauwerk mittels Schlauchliner Teil des Projektes.

Sanierung eines Dükers unter der Mulde in Dessau

Dessauer Wasser und Abwasser GmbH
Albrechtstraße 48, 06844 Dessau-Roßlau

Details

Objektplanung Sanierung Düker Leistungsphase 1 - 9
Objektplanung Sanierung Rohwasserleitung Leistungsphase 1 - 2
Besondere Leistungen: örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2018 - 2021
Baukosten Düker: 610.000 EUR
Baukosten Rohwasserleitung: 5.174.000 EUR

Bearbeiter: Dipl.-Ing. (FH) Andé Weigt, Dipl.-Hydrol. Jens Scheumann, M.Sc. Bettina Dannowski

Aus dem Trinkwasserschutzgebiet zwischen Dessau-Waldersee und der A 9-Abfahrt Vockerode wird Grundwasser über eine ca. 7,2 km lange Rohwasserleitung in das Stadtgebiet von Dessau-Roßlau zur Aufbereitung im Wasserwerk gefördert. Die Rohwasserleitung kreuzt dabei die Mulde, ein Gewässer 1. Ordnung. Die Querung des Gewässers erfolgte bisher über eine redundante Dükerkonstruktion DN 600 aus Stahl. Gegenstand der Planung war die Sanierung der Gewässerquerung. In der Vergangenheit kam es aufgrund von Korrosionsprozessen vermehrt zu Leckagen der Alteitung, welche durch punktuelle Maßnahmen saniert wurden. Eine der beiden Dükerleitungen wies so erhebliche Schäden auf, dass diese bereits einige Jahre vor der Sanierung außer Betrieb genommen werden musste.

Ziel der Maßnahme war die dauerhafte Ertüchtigung der Düker-Konstruktion unter der Prämisse der Gewährleistung der Betriebssicherheit der Versorgung der Stadt Dessau-Roßlau. Gleichzeitig erfolgte die Reduzierung der flussaufwärts gelegenen Rohwasserleitung von DN 600 auf DN 400 auf einer Länge von ca. 170 m sowie der Ersatzneubau der bestehenden Trinkwasserleitung DN 300 im grabenlosen HDD-Verfahren. Mit der Trinkwasserleitung wurde zudem ein Kabelschutzrohr für Steuerkabel eingezogen.

Schmutzwassererschließung Werenzhain, Arenzhain, Trebbus, Lichtena

Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz
Akazienweg 4, 03253 Doberlug-Kirchhain

Details

Objektplanung Leistungsphase 1 - 9 (Los I) | 1 - 8 (Los II)
Besondere Leistungen: u.a. örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2011 - 2016 | 2011 - 2019
Bausumme: 4.380.000 EUR | 1.870.000 EUR

Bearbeiter:
Dipl.-Ing. Jan Dittrich,
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Kmetsch,
Dipl.-Ing. (FH) Frank Schubert

  • abwassertechnische Erschließung in 4 Ortslagen über neu zu errichtende Freispiegelkanäle PVC-U, Nennweite DN 200 mit Anschluss an Druckentwässerung
  • Hauspumpwerke für einzelne Grundstücke
  • pneumatisches Druckentwässerungssystem von Lichtena über Trebbus nach Arenzhain mit Hauptdruckleitung PE100 (90 x 8,2) SDR 11; Länge ca. 3470 m
  • zweites pneumatisches Pumpwerk in Arenzhain mit Druckleitung PE100 (160*14,6) SDR 11; Länge ca. 5120 m über Werenzhain bis nach Doberlug-Kirchhain
  • Ortsentwässerung Trebbus, Werenzhain über hydraulische Pumpwerke mit Anschluss an pneumatisches System

Planungsbestandteile:

  • Ermittlung des anfallenden Abwassers in den 4 Ortslagen
  • Variantenuntersuchungen zu Freispiegelkanal, Druckentwässerung, Vakuumentwässerung sowie Kleinkläranlagen inkl. LAWA-Kostenvergleichsrechnungen
  • Auslegung der pneumatischen Hauptpumpwerke Lichtena und Arenzhain sowie der Druckleitungsdimensionen unter Berücksichtigung der Abwassermengen und der Längsschnitte für die Hauptdruckleitungen HDL 1 und HDL 2
  • Auslegung der hydraulischen Pumpwerke Trebbus und Werenzhain sowie der Druckleitungsdimensionen unter Berücksichtigung der Vordrücke in den Hauptdruckleitungen
    Planung der Bauausführung unter Berücksichtigung sehr schwieriger Grundwasserverhältnisse
  • Erstellung von Lageplänen, Längsschnitten, Detailzeichnungen (Pumpwerke, Molchschächte, Druckleitungsend- schächte), Knotenpunktzeichnungen, Schachtlisten