Konstruktiver Ingenieurbau
Konstruktive Ingenieurbauwerke, als Objektgruppe der Ingenieurbauwerke der HOAI, umfassen Bauwerke für Verkehrsanlagen, wie z. B. Brücken, Stützbauwerke, Durchlässe, Lärmschutzwälle und -anlagen. Oft ist ein statischer Einzelstandsicherheitsnachweis für das Bauwerk erforderlich, das heißt, eine intensive Beplanung durch den Tragwerksplaner wird benötigt. Neben der Standsicherheit, Funktion und dem Zweck fließen natürlich auch Aspekte wie Gestaltung, Wirtschaftlichkeit, Hochwasserschutz, Verkehrssicherheit, Dauerhaftigkeit, Genehmigungsfähigkeit sowie Ökologie in die Planung ein.
Leistungsprofil
- Bestandserfassung
- Bauwerksprüfungen
- Planung von Neubauten, Umbauten und Instandsetzung einschl.
- Vorentwürfe inkl. Variantenuntersuchung
- Bauwerksentwürfe
- Genehmigungsunterlagen und Anträge
- Ausführungsunterlagen
- Vergabeunterlagen
- Angebotsauswertung und Vergabevorschlag
- Bauüberwachung / Bauoberleitung (inkl. Qualitätssicherung, Kostenkontrolle, Nachtragsmanagement)
- Betreuung in der Gewährleistungsphase
- Erstellung von Bestandsunterlagen, Bedienvorschriften und Wartungsanweisungen
- Bauwerksbücher mit Programmsystem „SIB-BAUWERKE“
Bauwerksarten:
- Brücken und Durchlassbauwerke
- Stützbauwerke / Uferwände
- Gebäude
- wasserbauliche Anlagen (Wehre, Schöpfwerke, Siele, Durchlässe etc.)
- technische Anlagen (Pumpwerke, Schächte, Wasserfassungen usw.)
- Erdbauwerke (Deiche, Dämme u.ä.)
- Holz-, Stahl-, Massiv- und Verbundbau
- Gründungen
- Baubehelfe
Projektbeispiel

Ersatzneubau Brücke ü. d. Strengbach in Sandersdorf-Brehna / OT Roitzsch
Auftraggeber:
Stadtverwaltung Sandersdorf-Brehna, Bahnhofstraße 2, 06792 Sandersdorf-Brehna
Grundleistung:
Objektplanung Leistungsphase 1 - 9
Tragwerksplanung Leistungsphase 1 - 6
Besondere Leistungen:
- a. örtliche Bauüberwachung
Zeitraum: 2021 - 2023
Bausumme: 520.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Ing. Stefan Leinung
Erläuterung:
Der Ersatzneubau der Brücke über den Strengbach in Roitzsch wurde aufgrund des ungenügenden baulichen Zustandes der bestehenden alten Gewölbebrücke erforderlich. Die Aufgabenstellung für den Bauwerksentwurf bestand darin, die vorhandene kommunale Straße „Friedrich-Ebert-Straße“ unter Beachtung der Belange Verkehr, Hochwasserschutz, Ökologie, Gestaltung und Wirtschaftlichkeit über den Strengbach zu überführen.
Grundlage für den Entwurf stellt die Neugestaltung des Straßenzuges im Bauwerksbereich dar. Der Straßenquerschnitt wurde dabei an aktuelle Anforderungen angepasst. Die durch das Bestandsbauwerk beeinflusste Straßengradiente und -achse wurden optimiert. Die Planung des Ersatzneubaus erfolgte in leicht veränderter Lage. Durch eine Vergrößerung des Kreuzungswinkels zur Straßenachse gelang es, die Größe des Bauwerks gegenüber dem Bestand zu verringern, vorhandenen Baumbestand weitestgehend zu erhalten und notwendigen Grunderwerb zu verhindern.
Die neu geplante Brücke wurde als Rahmenbrücke mit einer Stützweite von 5,80 m, einer Breite von 9,20 m und einer Höhe von ca. 3,00 m als schiefer Rahmen mit Parallelflügeln in Stahlbetonbauweise projektiert. Durch die mit ortstypischem Klinkermauerwerk verblendeten Brüstungswände wird der Gestaltung des abzubrechenden Bestandsbauwerkes als prägendes Element Rechnung getragen.
Der Gewässerlauf des Strengbaches wurde im Bauwerksbereich verlegt und so nach hydraulischen und ökologischen Erfordernissen unter Vergrößerung des Abflussquerschnittes ausgebaut.
Referenzen Konstruktiver Ingenieurbau (Auszug)
L 56 Brücke über die Schrake bei Drehna - Planung Bauwerksinstandsetzung und Ertüchtigung eines bestehenden Brückenbauwerkes
Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg
Abt. 50 – Bau, Dezernat Brücken und Konstruktiver Ingenieurbau
SG Bauwerkserhaltung Süd, Lindenallee 51, 15366 Hoppegarten
Grundleistung Objektplanung:
Entwurfs- und Genehmigungsplanung (Leistungsphase 3 - 4)
Erstellung der Vergabeunterlagen (Leistungsphase 6)
Grundleistung Tragwerksplanung:
Erstellung statischer Berechnungen für Errichtung Flügelwände (Leistungsphase 3 - 4, 6)
Besondere Leistungen: Bauphasenplanung
Zeitraum: 04/2021 - 08/2021
Bausumme: 210.000 EUR
Bearbeiter: Dipl.-Ing. Stefan Leinung
Erläuterung:
Das bestehende Brückenbauwerk aus Stahlbeton-Fertigteilelementen mit einer Stützweite von 2,6 m, Breite von 18,5 m, Höhe von ca. 2,0 m und Überschüttung von ca. 1,0 m bedurfte einer Instandsetzung und Ertüchtigung. Das Bauwerk hatte keine Flügelwände, keine Schutzeinrichtungen, eine nicht regulierte Entwässerung und die Abdichtung war schadhaft.
Im Rahmen der Planung wurden die Errichtung von Flügelwänden (Spundwandkonstruktion mit Stahlbetonkopfbalken) und Kappen, die Erneuerung der Bauwerksabdichtung (Fugenabdichtung und vollflächige Abdichtung), die Regulierung der Entwässerung, die Errichtung von Geländern und Schutzplanken sowie die Erneuerung des Fahrbahnbelages bearbeitet. Die Bauausführung sollte unter halbseitiger Sperrung der Landesstraße vollzogen werden, wofür auch eine Bauphasen- und Verkehrsführungsplanung bearbeitet wurde.
Planungsleistungen:
- Erstellung Instandsetzungsplanung Bestand
- Erstellung Entwurfs- und Genehmigungsplanung für Ertüchtigung
(inkl. Tragwerksplanung)
- Erstellung Vergabeunterlagen
- Erstellung Bauphasen- und Verkehrsführungsplanung